PureWords_Blog_Titelbild

Was Du denkst, entscheidet darüber, was Du schreibst

Im Grunde ist die Botschaft simpel gestrickt: die Art und Weise, wie wir die Welt sehen, bestimmt über unsere Gedanken. Unsere Gedanken wiederum haben maßgeblichen Einfluss auf die Wahl unserer Worte.

Daneben spielen Faktoren wie frühkindliche Erlebnisse und Spracherziehung, unser Umfeld, unser Bildungsstand und schließlich all unsere Erfahrungen in unser Weltbild hinein und geben Aufschluss darüber, durch welche Brille wir Tag für Tag blicken. Sind die Farben freundlich und hell? Oder nehmen wir das Leben durch einen Grauschleier wahr.

Nicht dass dieser Filter nicht veränderbar wäre – ich bin mir sicher und habe mehrfach erfahren, dass wir zu einem Gutteil selbst über unser grundlegendes Lebensgefühl entscheiden dürfen. Aber die Aussage bleibt dennoch dieselbe: was ich denke, entscheidet über meine Art, zu schreiben. Zu be-schreiben.

Zwei ganz große und entscheidende Vorteile ergeben sich aus dieser Tatsache:

  1. Jeder ist in der Lage, einzigartige Inhalte zu kreieren. Jeder. Abschreiben gilt ab sofort nicht mehr. Deine Art zu Schreiben ist genau so individuell, wie Deine Geschichte.
  2. Es gibt Menschen, die sich von genau Deiner ganz bestimmten Schreibart angesprochen fühlen. Das sind Deine Kunden.

Das Erstgespräch mit einem potenziellen Kunden eignet sich hervorragend, um herauszufinden (oder besser: hineinzuspüren), ob Du und Dein Auftraggeber dieselbe Sprache sprecht. Das meine ich an dieser Stelle wortwörtlich. Dieselbe. Sprache.

Denn es zeigt sich schnell, ob Ihr mit ähnlichen Erwartungen und Werten an die Zusammenarbeit herangeht, oder nicht. Welche Wichtigkeit wird authentischen Texten und klaren Botschaften verliehen? Ist die Bereitschaft für angemessene Briefings vorhanden? Sind inhaltliche Gestaltungsspielräume Deinerseits gewünscht?
All das sind wichtige Gradmesser für den Erfolg Eurer Zusammenarbeit und den Grad an Zufriedenheit auf beiden Seiten. Vor, während und nach Eurem Projekt.
Hast Du bereits beim Erstgespräch das ungute Gefühl, dass es holprig werden könnte zwischen Euch? Nimm. Das. Ernst.

Wenn jemand auf mich zukommt, weil ihm meine Schreibe gefällt (oder ich ihn angesprochen habe und davon überzeugen konnte), dann weiß ich, wir werden es gut miteinander haben. – Es hat sich bis heute immer bewahrheitet.

Weil mein Gegenüber in diesem Fall

  1. mich als Menschen wahrnimmt, nicht als Textmaschine
  2. anscheinend Schreibproben von mir gelesen hat, also ein grundsätzliches Interesse daran hat, herauszufinden, WER für ihn schreibt
  3. einen hohen Anspruch an meine Dienstleistung hat – die ich gerne erfülle
  4. sich bereits Gedanken darüber gemacht hat, welche Botschaft er in die Welt bringen möchte. Und diese dann in einem angemessenen Briefing mit mir teilt. Und ebenso angemessenen honoriert.

Übrigens! Deine eigene Sicht auf die Dinge zu haben, bedeutet nicht, dass Du keine authentischen Geschichten für Deine Kunden entwickeln kannst. Im Gegenteil!
Je mehr Du Dir Deiner eigenen, einzigartigen Geschichte bewusst bist, desto eher kannst Du die Geschichten anderer Menschen entdecken und herausarbeiten. Desto mehr wirst Du heraushören, was die Botschaft Deines Gesprächspartners ist und Deine Resonanz dabei mit Leichtigkeit vernachlässigen.
Dich interessiert vielmehr, welches die Reise Deines Auftraggebers war. Was hat ihn zu dem gemacht, der er heute ist? Welche Hürden hat er genommen? Welche Transformation gab es vielleicht in seinem Leben? Kurz: mit wem hat es der Leser (im besten Fall die Zielgruppe Deines Kunden) zu tun?
Am Ende des Tages beschreibst Du eine Heldenreise.

So. Nun sehe ich hier schon wieder die vielen Stirnrunzler, die der Meinung sind, es würde eine Story zu Lasten von Wahrheit und Authentizität erfunden. Und genau hier hake ich entschieden ein und verweise auf die vielen Rollen die jeder von uns in seinem Leben einnimmt. Ich bin Frau, Ehefrau, Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Tante, Nichte, Freundin, Verbündete, Geheimnisträgerin, Textpartnerin und, und, und. In allen Rollen kann ich authentisch sein. Klar sein. Wahrhaftig sein. Wieso kann also nicht die Geschichte einer Unternehmerin in dieser ihrer Rolle absolut wahrheitsgetreu sein? Und genau deswegen so kraftvoll?

Ja, es geht natürlich auch ums Verkaufen. Aber indem Du eine Geschichte entwickelst, die auf einer wahrhaftigen Persönlichkeit beruht, machst Du Marketing authentischer, vertrauensschaffender und damit substanzieller, als es jemals war. It’s the stories that matter.

Kommen wir aber zurück zum Ursprung dieses kleinen Gedankenausfluges.
Was Du denkst, entscheidet darüber, was Du schreibst.
Oder auch: wie Du die Welt siehst, entscheidet darüber, wie Du schreibst.
Angenommen, Du bist ein naturverbundener Mensch, der sich in seiner Freizeit für die Säuberung der Meere engagiert. Du wirst ziemlich sicher nicht den Imageteil im Geschäftsbericht eines Kunststoffproduzenten schreiben. Oder Interesse daran haben, seine Geschichte in Worte zu fassen.
Dafür gibt es jemand anderen. Der das richtig gut kann und dort am rechten Fleck ist.

Es ist manchmal ganz schön schwer, aber: es lohnt sich, dafür zu arbeiten, von den richtigen Kunden gefunden zu werden. Und vor allem! Anderen Menschen dazu zu verhelfen, dass wiederum sie von genau den Kunden gefunden werden, die zu ihnen und ihrem Produkt passen.
Für mich macht dies einen Großteil der Leidenschaft für meinen Beruf aus.

Zentrales Werkzeug auf dem Weg dahin?

  1. Meine Geschichte annehmen.
  2. Meine einzigartige Schreibe beibehalten. Und weiterentwickeln. Immer. Weiter.

Einzigartigkeit. Ist sie nicht besonders toll? Ich finde schon.

Deswegen bedaure ich auch so sehr, dass Google die Menschen immer wieder dazu bringt, ihre Texte anhand der immer gleichen Kriterien auszurichten, die das Endergebnis oft allzu vergleichbar machen.

Ich freue mich, wenn ich besondere Geschichten lesen darf. Besondere Inhalte. „Relevanter Content“ wird das in der Bloggerszene ja gerne genannt. Auch das.
Für mich sind sie ein großer Schatz im Netz. Weil sie einen Unterschied machen. Weil sie für Qualität stehen. Und Qualität setzt sich durch. Immer.